+++ Mitglied des Monats +++
Auch wenn wir bereits seit 3 Monaten geschlossen haben, gibt es immer noch Mitglieder die uns inspirieren. Mitglied des Monats Februar ist Pascal Haas! Tatsächlich kam Pascal erst ein paar Wochen vor dem Lockdown zu uns. Ursprünglich aus Bamberg wollte er seine Karriere als freiberuflicher Musiker in München fortsetzen. Der Lockdown und der damit einhergehende Ausfall aller Konzerte / Veranstaltungen hat ihn als Freiberufler voll getroffen. Für viele wäre das ein Grund den Kopf in Sand zu stecken und in eine Depression zu verfallen. Pascal macht jedoch fast jeden Tag unser Daily WOD und ist jedes Mal vorne dabei. Wir finden, das ist eine schöne Inspiration für Resilienz.
Wir haben Pascal noch ein paar Fragen gestellt:
Du hast in unserer Lockdown-Challenge den zweiten Platz belegt. Wie hast du es geschafft so durchzuziehen?
Die Challenge war für mich ein Ansporn, in der Zeit des Lockdowns Ziele zu haben, die ich erreichen kann. Es hat mir sehr gut getan, kleine tägliche Ziele zu haben, die man mit etwas Überwindung gut erreichen konnte. Als ich dann mal drin war und es ja dann doch länger ging als geplant, hatte ich das schon so integriert, dass ich mich beim Ausfüllen der „Punkteliste“ gut gefühlt hab und die Challenge zu meinem Alltag geworden ist.
Willst du nach der Challenge noch weitermachen? Merkst du langfristige Änderung deines Lebensstils?
Ich habe seit Ende der Challenge noch nichts groß geändert, da ich das in meinem Alltag, wie er gerade ist, gut integrieren kann. Sogar das kalt duschen mache ich noch, was ich echt nicht gedacht hätte vorher. Das war die größte Überwindung. Ich bin gespannt, wies wird, wenn der normale Alltag irgendwann wieder kommt. Aber ich glaube, dass ich den Ehrgeiz entwickelt habe, auch dann weiterhin dran zu bleiben.
Du postet ja auch fleißig deine Scores in der Facebook-Gruppe. Wie motivierst du dich zur Zeit zum Training?
Das Posten mache ich auch deshalb, weil ich so meine Wertschätzung zurück geben will, dass ihr euch die Mühe macht und jeden Tag ein WoD inkl Video postet. Das ist schon mal sehr motivierend! Außerdem motiviert man sich dann ja auch gegenseitig, wenn man sieht, dass auch andere das Training so durchziehen. Ansonsten ist der Sport an sich gerade eine große Motivation, allgemein sich zu bewegen, fit zu bleiben und für einen Ausgleich im gerade nicht so spannenden Alltag zu sorgen. Auch mental ist es gerade sehr wichtig, da ich hier auch ganz gut meinen Frust ablassen kann und danach (meistens) glücklicher bin als davor.
Du bist ja erst relativ kurz vor dem zweiten Lockdown zu uns in die Box und nach München gekommen. Wie gefällt es dir hier und wie ist der Lockdown in der neuen Umgebung?
Mir gefällt’s hier trotz aller Umstände sehr gut, den Master (Jazz Education, Musikpädagogik) hier zu machen war die richtige Entscheidung. Es ist natürlich nicht ganz so einfach, sich im Lockdown in einer neuen Stadt einzuleben, aber die Uni schafft immerhin einen Einstieg, ich lern dort schon einige neue Leute kennen und die richtige Box hab ich ja auch schon gefunden!
Aufgrund des Lockdowns kannst du deinen Job ja leider gerade nicht ausüben. Wie geht es dir mit dieser ungewissen Situation?
Das stimmt, und das ist auch sehr bedrückend. Es fehlt einfach ungemein, auf der Bühne zu stehen und für andere Leute Musik zu machen. Nicht nur finanziell ist das sehr schwierig, sondern auch mental. Wir als Musiker brauchen das als Ventil, um uns auszudrücken und auch manchmal um Frust abzulassen. Zudem macht man sich Gedanken, ob unser Beruf überhaupt wertgeschätzt wird, gerade wenn man mal so die Politik in Deutschland bezüglich Künstlerhilfen anschaut. Da hab ich mir in letzter Zeit schon oft die Frage gestellt, ob das alles Sinn macht. Ich werde aber weiterhin dabei bleiben, da ich gemerkt habe, dass die Leute Musik brauchen und wollen. Auch für dieses Jahr ist schon einiges in Planung, damit der Stillstand hoffentlich endlich vorbei ist und ich wieder meine Leidenschaft ausführen darf. Auch beim Unterrichten von meinen Schülern, auch wenn es online ist, merke ich, dass sie froh sind, wenn sie Musik machen können und etwas aus ihrem Alltag rauskommen können.